Allendorf
Die Stadt Allendorf liegt 302 m über dem Meeresspiegel in einem weiten, fruchtbaren, von Bergen eingeschlossenem Tal, dem so genannten Sorpetal. Dieses Tal liegt an der nordwestlichen Seite des ehemaligen Großherzogtums Westfalen und im südlichen Teil des alten Kreises Arnsberg, der seit der kommunalen Neugliederung im Jahre 1975, in dem größeren Hochsauerlandkreis aufgegangen ist.
Die Zeit der Gründung ist unbekannt. Die Urkunde über die Gründung der Freiheit Hagen durch Graf Ludwig von Arnsberg am 08. August 1296 ist zugleich die erste urkundliche Erwähnung des Dorfes Allendorf. Graf Ludwig gründete die „novam plantationem Haghene iuxta Aldendorp“, das neue Dorf (Hagen) bei dem alten Dorf (Allendorf). Das älteste Fundstück, die Randscherbe eines Kugeltopfes stammt nach der archäologischen Datierung wahrscheinlich aus dem 10., spätestens jedoch aus dem 11. Jahrhundert.
Unter den Schenkungen, die in den Jahren nach 793 dem Kloster Werden gemacht wurden, findet sich Aldenthorpa. Ein Mann Namens Eilhard und sein Bruder schenkten ihr dortiges Eigentum den Mönchen des hl. Ludgerus. In einer Verordnung des Kölner Erzbischofs Anno ll. Werden die Allendorfer Ländereien noch im Jahre 1068 als Eigentum der Abtei Werden bezeichnet. Das Jahr 1407 bedeutete einen wichtigen Einschnitt in der Geschichte Allendorfs. Am 04. September verlieh der Erzbischof von Köln, Friedrich III. Als erstem Ort in diesem neuen Kölner Besitztum Allendorf die Rechte einer kölnischen Stadt.
65 bzw. 68 Solstädter siedeln allmählich im Gebiet zwischen den Bächen Krähe und Sorpe an. Allendorf wird durch eine Stadtmauer befestigt. Durch die enge Bauweise entstanden verheerende Stadtbrände. Die Überlieferung weiß um drei große Brände, und zwar in den Jahren 1682, 1795 und 1848. Bei dem am 16. August 1785 stattgefundenen Großbrand, wurden 37 Häuser in Schutt und Asche gelegt. Die halbe Stadt war vernichtet. Neben der Landwirtschaft betrieb man in Allendorf gegen Ende des Mittelalters die Woll- und Tuch-Weberei. Einen gewissen Höhepunkt erreichte diese Entwicklung, als am 21.11.1696 Kurfürst Joseph Klemens der Stadt das Statut der Wollmacherzunft offiziell bestätigte. Allendorf gehörte mit anderen Städten der Hanse an. Allendorfer Fuhrleute besorgten einen weitgefächerten Güterverkehr.
Bekannt geworden ist später der Fuhrunternehmer Fritz Clute-Simon durch die Fahrt der Gebeine der hl. Drei Könige und Teile des Kölner Domschatzes im Jahre 1794 von Köln zum Kloster Wedinghausen (Arnsberg) und 1804 zurück. Im Jahre 1587 wird Allendorf selbständige Pfarrei und von Stockum abgepfarrt. Ältester Teil der Pfarrkirche ist der Turm aus der 1. Hälfte des 15. Jahrhunderts, in den Jahren 1724 –1726 wurde an diesen Turm anstelle der baufälligen Kirche eine neue Kirche angebaut, die 1960/61 um die neue Kirche nach Süden erweitert wurde und in diesen drei Teilen die heutige Kirche bildet. Die Solstädter haben ein Mitspracherecht bei der neuen Priesterwahl.
Im gewerblichem Leben Allendorfs spielte der Bergbau und die Eisenhämmer eine wichtige Rolle. Besonders erwähnt ist die Hermannszeche, die 1825 erschlossen und bis 1925 Erze gefördert hat. Auch die Holzverarbeitung war in Allendorf stark vertreten. Am 27.o6.1940 erlebte Allendorf einen schwarzen Tag. Fünf junge Menschen wurden bei der Besichtigung eines Bombentrichters durch eine explodierende Zeitzünderbombe getötet. Diese Kinder waren die ersten Ziviltoten des Zweiten Weltkrieges in Deutschland. Auch der 11. April 1945 bleibt in Allendorf unvergessen. Feindliche Tiefflieger greifen Allendorf an und zerstören mit acht Bomben 11 Häuser in Schutt und Asche.48 Menschen müssen ihr Leben lassen. 1902 wurde in Allendorf die Wasserleitung gebaut, 1921 erhielt Allendorf die ersten elektrischen Lichtleitungen. 1975 erfolgte die kommunale Neugliederung. Die Selbstständigkeit von Allendorf war dahin.
19 Ortschaften wurden zusammengeschlossen und bildeten die neue Stadt Sundern. In der neuen Stadt Sundern, mit ihren 196 qkm Fläche wohnen 32546 Einwohner. Hiervon entfallen auf den Stadtteil Allendorf 1554 Personen, 779 männliche und 775 weibliche Bürger. Der Stadtteil Allendorf verfügt über eine intakte Infrastruktur, mit insgesamt 108 Gewerbetreibenden.
Heute ist Allendorf eines der vielen kleinen, sauberen Städtchens unseres Sauerlandes. Mit wachem Auge und mit liebendem Herzen wollen wir die Zeugen der Vergangenheit und die stille Schönheit unseres Heimatstädtchens nicht nur sehen, sondern auch erhalten und pflegen.